GESCHICHTE DES 'ARBORETUMDORFES'

Es geschah 1995, als die damalige Bürgermeisterin des Dorfes, Frau Jánosné Hegedűs und László Radvány, von dem die Idee der Konzeption stammt, eine Vereinbarung über die Errichtung des „Arboretumdorfes“ unterzeichnet haben. Das Hauptziel des Projekts war: Auf dem Gebiet der Gemeinde Bäume und Sträucher anzubauen, die in Ungarn nicht oder nur selten vorkommen, sowie die Vermittlung der Kenntnisse im Zusammenhang mit diesen Pflanzen. Das Projekt fördert mittelbar die zukünftige Entwicklung der Gemeinde, die Errichtung einer lebenswerteren Umwelt, das Verschönern des Dorfes und die Erhöhung des Reizes des Tourismus. Inzwischen hat sich die Person des Bürgermeisters mehrmals geändert, das Engagement des Gemeinderates und der Familie Radvány für die Sache blieb jedoch unverändert aufrecht.

Die geographische Lage der Gemeinde ist vom Gesichtspunkt der Landschaft aus sehr günstig: Die schöne und ruhige Gegend liegt zwischen der fließenden Theiß sowie eines sogenannten toten Armes (Altarmes) der Theiß. Das Klima ist jedoch stark kontinental: Harte Winter mit einer Kälte von oft -25C° bis -28C° wechseln sich mit sehr warmen (28-33C°) Sommern ab, die oft mehrere Monate niederschlagsfrei sind. Dies ist jedoch ein großer Nachteil, in erster Linie bei dem Anbau von solchen Pflanzenarten, die diesen Bedingungen nicht gewachsen sind. Umfassende und gründliche Vorbereitung ging der Verwirklichung des Projekts voraus, beziehungsweise begleitete die Realisierung (z.B. Aufspürung von Samen- und Pflanzenlieferanten, das Prüfen der Winterfestigkeit und der klimatischen Bedingungen, Präzisierung der Vermehrungstechniken und Technologien, Sicherung der Anbaubedingungen usw.).

Unter den anfänglichen Pflanzungen war die Errichtung eines sog. „Sammelgartens“ von herausragender Bedeutung. Die Verwirklichung des Gartens fing mit der engagierten Arbeit vieler Menschen an, und mit Bäume und Sträucher, die aus Spenden stammten. Unter der Leitung des damaligen Hauptgärtners des berühmten Pflanzengartens in Budapest, Dr. László Orlóci, haben die Dorfbewohner jene Pflanzen angebaut, die der Gemeinde Tiszaug von Dr. László Orlóci, László Radvány, der Weltra Kft. sowie der niederländischen botanischen Baumschule Zwijnenburg geschenkt worden sind. Die Gemeindeverwaltung hat zwar später Anstrengungen für die Pflege des Gebiets und der angebauten Pflanzen unternommen, die Bemühungen erwiesen sich jedoch als nicht ausreichend. Wegen der ungenügenden Bewässerung, der Pflanzenbeschädigungen (Rasenmähen!) sowie des zerstörerischen Verhaltens einiger Benutzer des Geländes, ist bis 2007 der meiste Teil des sehr wertvollen Pflanzenbestands abgestorben.

Der Sammelgarten diente als Schulbeispiel für aufgetauchte Probleme, sein Schicksal ermöglichte es, die Erfahrungen zusammenzufassen und die erforderlichen Schlüsse zu ziehen. Es war offensichtlich, dass die freiwillige Arbeit der Mitwirkenden und die Spenden nicht vergeudet werden sollten, die öffentlichen Gelder ohne entsprechendes Ergebnis nicht verprasst werden dürfen. Es musste eine neue Lösung gefunden werden. Dies war auch nötig, da sich die finanzielle Lage der Gemeinde fortwährend verschlechterte.

Schließlich wurde die Entscheidung getroffen, dass die Bewohner in Tiszaug bei der Verwirklichung des „Arboretumdorfes“ in höherem Maße als ursprünglich gedacht beteiligt werden müssen. Man sollte auf jene Leute bauen, denen das Allgemeininteresse am Herzen liegt, und die bereit sind, für die Verschönerungn des Dorfes ihre Zeit und Energie freiwillig aufzuwenden, eventuell im Interessen der edlen Zielsetzung einen Teil ihres Gartens zur Verfügung zu stellen.

Es wurde das Prinzip der PATENSCHAFT im Zusammenhang mit den anzubauenden Pflanzen eingeführt. In dessen Rahmen konnten die Teilnehmer Patenschaften für die auf ihrem Grundstück oder der benachbarten Gemeindefläche angepflanzten Pflanzen übernehmen, diese pflegen und schützen. Im Rahmen der Patenschaft ist so die Pflege der Pflanzen gewährleistet; es wird die Pflanzung von Zierbäumen und Sträucher in viel größerem Umfang als bisher ermöglicht. Die Sicherheit erhöht sich, und die Zahl der gestohlenen Pflanzen vermindert sich. Die Paten bestätigen ihre Verpflichtungen auch mit ihrer Unterschrift in einem prächtigen Album, das für die Nachwelt im Bürgermeisteramt aufbewahrt wird. Die Anzahl die von Paten gepflegten Pflanzen erhöhte sich fortlaufend im Eiltempo, und in kurzer Zeit hat sie die Zahl der von der Gemeinde gepflegten Bäume und Sträucher weit übertroffen.

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